29.6.06

Die Tigersprungschlucht


In unserem Reisefuehrer steht geschrieben, es sei ein Paradies fuer Wanderer. So haben wir uns auf den Wanderweg begeben. Eines faellt einem sofort auf, es waechst ueberall Grass. Grass auf der Boeschung, Grass im Hintergarten - tja, die Dort lebende Naxi-Minderheit scheint kein Unkrautbekaempfungsmittel zu verwenden, wahrscheinlich wollen sie den unbelasteten Jangtse nicht verpesten. Allein die Zahlen sind schon beindruckend, der laengste Fluss Asiens und drittlaengste der Welt fliesst auf knapp 2.000 m Hoehe ueber .N.N. durch eine Schlucht, die von der einen Seite vom 5.590 Metern hohen schneebedeckten Jadedrachenschneegebirge und von der anderen Seite vom 5.396 m hohen Habagebirge gebildet wird. Ja, und "man hat nichts als die verfluchte Wand vor sich" - Zitat eines Crewmitglieds Ende. Man wandert am Abgrund, auf der einen Seite ein mehrere hundert Meter tiefe Schlucht, auf der anderen "die verfluchte" Wand und es ist genial. Unterwegs kann man ungefaehr alle zwei Stunden eine eine Pause in einem der Guesthaeuser einlegen um zum Beispiel ein Erfrueschungsgetraenk zu sich zu nehmen. Am Ende der Tour, die ungefaehr einen bis zwei Tage nimmt, kann man sich in einem der Guesthaeuser mit anderen Touris "vergesellschaften" (socialise engl.), was soviel bedeutet, wie zuerst einen Happy Tea zur Begruessung trinken, dann einen Happy Bread zur Vorspeise essen und schliesslich noch ein Happy Pancake zur Nachspeise nehmen, falls die Speisen davor einem die Sinne noch nicht weit geoeffnet haben. Tja, da mussten wir nur noch den ganzen Abend lachen....

Gruss

Les

28.6.06

die Yunnanprovinz, Lijiang und Dali


Nun habe ich mich von meiner Infektion hoffentlich wieder erholt so dass es wieder Zeit ist, ein paar Worte hinzuschreiben. Nach Yangshuo und der die Stadt umgebenden Karstlandschaft haben wir uns in Richtung Tibet aufgemacht. Auf dem Weg dorthin liegen wirklich sehr interessante Staedte und Regionen, die eigentlich zum Pflichtprogramm eines Touris gehoeren sollten. Dazu gehoeren auf jeden Fall die Staedte Dali und Lijiang auch Venedig des Ostens. Die Altstadt von Lijiang wurde vor ein paar Jahren in die World Heritage List der Unseco aufgenommen. Heute findet man in der Altstadt hauptsaechlich Cafes, Restaurants und unzaehlige Souvenirgeschaefte, aber ein gewisser Scharm ist trotz der Touristenmassen auf jeden Fall zu verspuehren. Wen die Touris stoeren sollte einfach nur morgens durch die Stadt laufen, wenn alle noch schlafen oder sich von den Singwettbewerben erholen. Dass was die Deutschen im Suff auf Ballermann veranstalten (kenne dies nur aus Fernsehberichten), lauft in China etwas anders ab, wobei man hinzufuegen sollte, dass die Touristen in Lijang eher dem Bild eines kulturinteressierten Reisenden entsprechen - von nackter Brust und zu viel Alkohol ist dort nicht viel zu sehen. Nun zum Thema, es gibt zwei (irgendwelche) Kneipen, die etwa fuenf Meter voneinander entfernt liegen und nur durch einen kleinen Bach getrennt sind. Nun fangen alle mit Ausnahme der Auslaender an, ein Lied zu singen. Je lauter desto besser. Die andere Kneipe muss dieses Lied mit einem passenden Lied parieren und nach Moeglichkeit noch lauter singen. Und so geht es bis in die Tiefe Nacht hinein. Am naechsten Abend geht das Spiel nicht unbedingt am gleichen Ort wieder von vorne los. An diesem Abend haben die Hollaender noch gewonnen, tja Frank und alle anderen Dutchlaender, schade Holland, alles ist vorbei! Wenigstens seid ihr ueber die Quali hinaus.
Was man zur Lijiang noch sagen sollte, die Stadt liegt auf ueber 2000 Metern Hoehe ueber N.N. und ist umgeben von ueber 5.000 Metern hohen Bergen, ein Fruehstueck auf dem Dach des Sakura Cafe mit dem Blick auf das Jadedrachenschneegebirge gehoert auf jeden Fall zum Highlight.
Die Stadt Dali werde ich so schnell nicht vergessen, genial zwischen einem See und ueber 4.000 Meter hohen Bergen gelegen beherbergt diese Stadt auch ein Krankenhaus, in dem man fuer nicht ganz 30 Euro zwei Spritzen und so um die 4 Liter Infusionen natuerlich intravenoes bestellen kann, Behandlung inbegriffen. Dazu bekommt man noch ein paar Tabletchen dazu und schon ist das Bild eines Katastrohpentouristen vollkommen. Im Krankenhaus ist das Rauchen und Spucken natuerlich erlaubt, also, an alle Suechtigen, aufgeht's nach China!

Gruss an alle Genesenen!

Les

15.6.06

China - der Sueden

Hongkong mussten wir auf Grund des nicht allzu niedrigen Preisniveaus und noch so vieler unendeckter Orte in China schnell verlassen. Die Karstlandschaft mit der "Backpacker-Mekka" - Yangshuo war fuer den Zweck, grossen Staedten und Ballungsregionen zu entfliehen der optimale Ort. Wodurch aeussert sich ein "Backpacker-Mekka"? Jetzt weiss ich es definitiv - der Anteil an Teva-Sandaletten tragenden Menschen ist weitaus ueber dem Durschnitt eines jeden anderen Ortes - ja, und jetzt gehoeren wir auch dazu. Teva und Yangshuo gehoeren zusammen! In dieser Region gibt es um die 50.000 Karstgipfel - die wahrscheinlich groesste Kletterszene Asiens ist hier Zuhause - in diesem Zusammenhang ein besonderer Gruss und eine Empfehlung an die Klettergebrueder Grzeschik - den naechsten Urlaub solltet ihr wahrscheinlich hier verbringen. Die Urlaubszeit sollte jedoch wirklich gut gewaehlt werden, ansonsten regnet es oft und es ist so feucht, dass sich der Pilz sofort an allem niederlaesst, was nur ein bisschen feucht ist. Luki's Schuhe und etliche andere Sachen haben diese Erfahrung machen muessen. Die Karstlandschaft haben wir in Richtung Lijiang verlassen. Die Altstadt von Lijiang wurde 1999 von der UNESCO auf die World Heritage List gesetzt, viele schmale Gassen, kleine Bruecken, keine Autos, kein Hupen, viele Kneipen und viele chinesische Touristen. Aber ein Fruehstueck in einer Altstadt zu sich zu nehmen, dabei Yunnan Kaffee trinken und einen Blick auf einen 5569 Meter hohen Berg zu haben, dessen Spitze vom Schnee bedeckt ist, das hat schon seinen Reiz.

Gruss

Les

6.6.06

Hongkong


Und dann kamm Hongkong, die Stadt mit der beeindruckendsten Skyline, die eigentlich gar nicht mehr echt wirkt. Metropolis laesst gruessen. Nein, Hongkong ist etwas absolut Einmaliges, waere ich eine Frau und haette die Wahl, fuer eine Woche in irgendeine Stadt einkaufen fahren zu koennen, natuerlich auf die Kosten des Ehegatten, so wuerde ich ohne nachzudenken Hongkong an der ersten Stelle nennen.
Die Entwicklung in Hongkong ist "vertikal" in fast jeder Hinsicht. Sucht man nach einem Hostel, so sucht man in Hongkong vertikal, dass heisst, in einem Gebaude mit 20 Etagen wird man an fast jeder Etage ein anders Hostel finden. Nichts wie einfach in den Aufzug einsteigen und ab gehts eine Etage hoeher, um die Zimmer zu vergleichen. Man denke nicht, dass es alles an vertikalem Gedankengut waere, es gibt naemlich auch Upper Cafes, so heisst es vor Ort. Ein Hochhaus, welches nur aus Cafes besteht! Man steigt in den Aufzug, faehrt zwei Etagen hoeher, die Tuer geht auf, einige Leute steigen aus und gehen ins Cafe, ich duerfte bis in die 20 Etage fahren und dort in einem wohnzimmergrossen Cafe einen Kaffee trinken duerfen. Hongkong ist halt anders.

Gruss

Les

Auf dem Weg von Shanghai nach Hongkong

Von Shanghai haben wir einen Hartsleeper-Zug nach Xiamen genommen. Egal wohin man in China kommt, ist man aufs Neue ueberrascht, wie vielfaeltig das Land ist - und wie viele Ueberbleibsel der kolonialen Zeitalters hier zu finden sind. Ein kleines Beispiel, die Insel Gulangyu, die zu Xiamen gehoert, fuer die meisten Europaeer wahrscheinlich absolut nichtssagend, besteht eigentlich nur aus kolonialen Bauten eine alte auslaendische Konzession halt. Das Fortkommen auf dieser Insel ist nur mit Elektrofahrzeugen erlaubt, so dass man eigentlich das Gefuehl hat, sich ein paar tausend Kilometer weiter westlich zu befinden. Von dieser Insel hat man auch die Moeglichkeit, einen Blick auf ein paar Inseln zu werfen, die zu Taiwan gehoeren. Obwohl dieses Stueck Erde nach vielen westlichen Medien zu einem der heissesten Flecke im geopolitischen Sinne gehoert, ist die Atmosphaere auf Gulangyu so entspannt, dass sogar Bootsausfluege um die taiwanesischen Inseln moeglich sind, tja, was in China so alles moeglich ist...
Von Xiamen nahmen wir wieder einen Luxus-Hartsleeper nach Guangzhou, trotz einiger Ueberflutungen hatte unser Zug keine Verspaetung. Von dort aus ging es nach der Besichtigung von Shaiman, einer kleinen Insel in der Stadt, die sich Franzosen und Englender nach den Opiumkriegen einverleibt und geteilt hatten, weiter mit einem chinesischen ICE (ja, so etwas gibt es in China neben einem Transrapid auch) von Guangzhou (bei uns unter dem Namen Kanton bekannt - daher auch Kantonesisch) nach Shenzhen, dem Geburtsort des chinesischen Kapitalismus. Zu Shenzhen kann man eigentlich nicht viel sagen, ausser, "ausser Wolkenkratzer nicht viel zu sehen".

Gruss

Les

3.6.06

Shanghai


Shanghai, die groesste Stadt Chinas, etwa 16 Millionen leben in dem Ballungsgebiet, davon angeblich knapp 4 Millionen Wanderarbeiter. Es ist definitiv das Wirschaftszentrum Chinas, die Stadt mit der wahrscheinlich imposantesten Skyline in China (abgesehen von Hongkong), zurzeit wird dort das hoechste Gebaeude der Welt gebaut. Angeblich moechte Shanghai damit seinen Anspruch betonen, zum Finanzzentrum Asiens zu werden, schliesslich befindet es sich in staendigen Konkurrenz zu Hongkong, welches zurzeit diese Vormachtsstellung haelt. Diese Stadt hinterlaesst auf jeden Fall einen Eindruck, den man leicht nicht vergisst. Mit der Maglev, so heisst der Transrapid in Shanghai, ist man mit 431 km/h in nur 6 Minuten vom Flughafen in der Stadt - wieso man dieses Wunder der Technik nicht in Deutschland gebaut hat, ist wirklich nicht nachvollziehbar - auch wenn die Gruenen es anders sehen wollen (Leuchtturmeffekt heisst das Stichwort!), das neue Geschaeftsviertel, Pudong, wo immer neue Hochhaeuser in die Luft schiessen, die Massen an Menschen, die durch die Stadt unterwegs sind - das groesste Problem der Stadt ist die Ueberbevoelkerung, es macht nicht wirklich Spass, durch die Strassen auf und um die Haupteinkaufstrassen zu laufen, diese sind bzw. ist einfach zu voll, Strassen die auf mehreren Etagen sich zwischen den Hochhaeusern zwengen - auf der anderen Seite der gemuetliche Volkspark mitten zwischen den Hochhausern auf der westlichen Seite des Flusses (Pudong liegt oestlich davon), viele kleine Ecken, die noch auf das koloniale Erbe schliessen lassen. Es ist schwer zu sagen, was ich ueber Shanghai denken soll, wahrscheinlich erliegt man mittlerweile einfach einer Reizueberflutung.


Gruss

Les

27.5.06

Der naechste Geburtstag - Artur ist 31!


Junge, bist du alt geworden! Alles Gute,Alta!

Nun hatten wir das Glueck, den naechsten Geburtstag feiern zu duerfen. Nachdem wir uns mit Artur in Nanjing getroffen haben, sind wir zuerst fuer einen Tag nach Suzhou gefahren. Da Suzhou vor allem fuer seine Gaerten und Kanaele weltbekannt ist, durfte eine Tour durch diese in einem gemieteten Motorboot nicht fehlen. Ausserdem gehoerte das Besteigen der hoechsten Pagode suedlich des Yangze ebenfalls zum Pflichtprogramm. Von dort aus ging es am Abend in Richung Shanghai weiter. Da unser Geburtstagskind demnaechst seinen Lebensstatus vom anstrengenden Studentendasein zum frueaufstehenden Berufstaetigen aendern wird, dachten wir uns, dass der beste Ort, um seinen Geburtstag gebuehrlich zu feiern, das Geschaeftsviertel von Shanghai, der Pudong mit seiner weltbekannten Skyline, ist. Da wir erst um 23 Uhr angekommen sind, war es gar nicht einfach, in Pudong eine angemessene Unterkunft zu finden. Schliesslich haben wir uns gleich neben dem Intercontinental einquartiert und auf Artur's Geburtstag mit JW Red Label angestossen. Versuche mal einer um Mitternacht in Shanghai JW Red Label zu finden!

Gruss

Les

25.5.06

Von Peking in Richtung Süden


Nach zehn Tagen in Peking war es schließlich Zeit, weiter zu ziehen. So haben wir uns entschlossen, die alte deutsche Konzession (noch zu Kaisers W. II Zeiten)Qingdao am Gelben Meer zu besuchen. Dort werden übrigens die Regatta während der Olympiade 2008 statt finden. Abgesehen davon ist es der Standort der bekanntesten Brauerei in China - Tsingtao - alte Schreibweise von Qingdao. Nun, Tsingtao gibt es in Qingdao an jeder Ecke, abgefüllt wird in Tüten, kleinen Tüten, großen Tüten, dunkles Tsingtao, helles Tsingtao, alles was die Seele begehrt. Von dort aus ging es weiter nach Tai´an, schließlich wollten wir den heiligsten der fünf daoistischen Berge, den Taishan, besteigen. Wo hat man schon die Möglichkeit, den Berg über eine Treppe zu besteigen? Wahrscheinlich nur in China. Die Waden tun heute noch weh. Von dort aus sind wir nach Qufu, die Stadt in der Konfuzius hauptsächlich tätig war und wo seine Familie noch um die 2500 Jahre nach seinem Tode bis ins 20 Jahrhundert lebte. Es ist ein kleines, nettes Örtchen mit vielen chinesischen Touristen, die den Konfuzius-Tempel besuchen wollen. Nach der Verbotenen Stadt in Peking, dem Konfuzius-Tempel in Qufu bleibt als nächstes Ziel nur noch eins, Shaolin! Welcher Junge wollte in seiner Jugend nicht nach Shaolin! Shaolin ist, wie sollte man es am besten sagen, anders als man es erwartet. Es ist eben ein Tempel, in dem Mönche, die Shaolin-Mönche, trainierten und meditierten. Interessant ist es schon, so findet man um Shaolin unzähliche Kung Fu-Schulen, an der Hauptstraße stehend kann man sich gegenseitig tretenden und schlagenden Judendlichen zusehen. Von Shaolin ging es schließlich über Luoyang und die alte Hauptstadt Nanjing, in der wir Artur getroffen haben, nach Suzhou, eine kleinere Stadt kurz von Shanghai, die für ihre chinesischen Gärten weltbekannt ist.

Gruß

Les

16.5.06

Die Chinesische Mauer - und wie unser Luki diese bezwang


Hej Leute!

Vor ein paar Tagen haben wir uns an das wahrscheinlich bekannteste chinesische Bauwerk ran gemacht - die Chinesiche Mauer. Der beste Wochentag, an dem man diese besuchen sollte, ist definitiv ein Sonntag, spaetestens dann wird einem die Mengengroesse des chinesischen Volkes bewusst. Es scheint, als ganz China sich auf den Weg dorthin machen wuerde. Viele an Bequemlichkeit gewoehnte Europaeer haben es sicher nicht war haben wollen, aber die Mauer zu begehen ist ganz und gar nicht so einfach. An manchen Stellen ist diese so steil, dass es nur mit Muehe moeglich ist,sogar fuer uns, die jungen Ausdauerjunkies, diese zu begehen. Ein Vorteil fuer uns, je weiter man sich vom Eingang fortentfernt, desto leerer wird es. Und jetzt kommt es, Luki wollte natuerlich wieder einmal ein nur "zufaellig" gestelltes Foto mit Hilfe des Selbstausloesers machen und hat den starken, chinesischen Mauerwind voellig unterschaetzt. Wie vielen passiert es, dass ihnen die Kamera von der Chinesischen Mauer vom Winde verweht wird? (und zwar an die Aussenseite, die in der Geschichte der Mauer von niemanden direkt bezwungen wurde!) Und es waren alle Fotos drauf, die wir bisher geschossen haben!!! Unser Held hat niemals ans Aufgeben gedacht, eine passable Stelle, die man wieder von aussen erklimmen kann, musste gefunden werden, und er hatte es tatsaechlich geschafft, von der Mauer runter, an den Wachen und Ueberwachungskameras vorbei, die Kamera aufgegabelt, von unten schnell ein Foto geschossen und unter hoher Dosis von Adrenalin wieder an die Stelle zurueck. Meine Aufgabe bestand eigentlich nur darum, ihm von der Mauer eine Flasche Wasser zuzuwerfen, ihm schoen zuzulaecheln und ihn wieder an der Mauer hochzuziehen.
Die Chinesiche Mauer ist definitiv ein Highlight.

Gruss

Les

15.5.06

Peking und die Fahrradautobahnen


Solltest du auf Fahrradfahren in der Stadt stehen, so vergiss das flache Muenster oder das platte Holland, komm nach Peking! Die Stadt ist wie geschaffen fuers Fahrradfahren, groessere Huegel gibt es nicht, ueberall Fahrradfautobahnen - dies ist kein Scherz, vergliechen mit deutschen Fahrradwegen ist man hier eher auf dem Rollfeld eines Flughafens unterwegs. Ausserdem bietet sich die Moeglichkeit, vom Fahrrad dem grossen Mao zuwinken zu koennen, zwischen riesigen Glaspalaesten unterwegs zu sein oder sich einfach wie ein gewoehlicher Chinese nur fortbewegen. Viele Regeln gibt es eigentlich nicht, du darfst mit dem Strom oder gegen den Strom fahren, darst rote Ampeln ueberfahren - ist manchal, besonders bei der Ueberquerung fuenfspuriger Strassen, durchaus gefaehrlich. Die wichtigsten Regeln sind, du als Fahrradfaher bist in der Machtkette an der zweiten Stelle von hinten oder unten, je nachdem, wie man das sehen moechte. Das schwaechte Glied sind die Fussgaenger, egal ob die Ampel auf rot oder gruen steht, die muessen immer aufpassen. Dann kommen die Fahrradfahrer, bei Fussgaengern betaetigst du immer, so viel und so schnell es geht die Klingel, und der Weg wird dir freigemacht. Dann kommen die Autos und nach diesen die Busse. Versuch niemals einen Buss von der Spur zu draengen, Luki hat es zweimal versucht, es ist ihm leider (noch?)nicht gelungen. Das einzige wozu es fuehrt ist ein Adrenalinstoss, Schweissausbruch und Frohsein, dass man noch auf dem Fahrrad sitzt. Ein Hupen eines Autos und besonders das eines Busses sollte man verdammt ernst nehmen. Dieses Zeichen bedeutet, ich weiss ihr, Fahrradfahrer seid wo ihr seid, aber in ein paar Sekunden bin ich dort und es ist mir voellig egal ob ihr da seid oder nicht - gebremst wird nicht.

Gruss

Les

8.5.06

Die "Noerdliche Hauptstadt" Peking - erster Eindruck


Hej!

Vorgestern sind wir schliesslich in Peking angekommen. Zuerst sind wir mit dem Zug nach Zamyn Ud (Grenze zu China) gefahren, duerften dabei auf der Gepaeckablage schlafen, aus zwei Bettetagen machen die Mongolen einfach drei, lustig war das schon, ausserdem weitaus bequemer als die ganze Nacht sitzend durch die Steppe zu "rasen". Von der Grenze aus ging es dann mit dem Schlafbus nach Peking, in so einem Gefaehrt sind wir auch zum ersten Mal unterwegs gewesen - und es ist einfach genial, man hat halt ein Bett in einem Bus, koennen wir nur empfehlen.
Peking ist einfach riesig und genial, unser Hostel liegt in einem Hutong (alte Stadtviertel) in dem extrem viel los ist. Geschaefte, Restaurants, Teehauser, einfach alles was das Herz begehrt. Und der Gerauschpegel in China ist nicht mit dem Zuhause zu vergleichen. Peking ist anders.

Gruss an alle

Les

3.5.06

Die Mongolei - Ulan Bator und die mongolische Steppe


Hej!

Nach dem wir Russland verlassen und Luki's Geburtstag in Ulan Bator gefeiert haben, haben wir uns entschlossen, die mongolische Steppe zu erkunden. Dieses sollte auf jeden Fall jeder machen, der durch die Mongolei reist, denn nur so ist es moeglich, ein ungefaehres Gefuehl fuer das Land und die Menschen zu bekommen.
Die Mongolei hat ca. 2,5 Millionen Einwohner, in der Hauptstadt leben ca. 850.000 Menschen, diese Zahlen und die Landesflaeche machen das Land zu dem mit der geringsten Bevoelkerungsdichte ueberhaupt. Wer sich aus Ulan Bator auf das Land wagt, wird es sehr schnell begreifen. Asphaltierte Strassen gibt es nicht viele, ohne 4x4 wird man auch nicht weit kommen. Wir haben uns fuer eine 5-taegige Tour in die Zentralmongolei entschlossen. Ueber Nacht haben wir bei Nomaden in ihren Gers (heissen auf deutsch Jurten - glaube ich) uebernachtet, tagsueber ging es mit dem Minivan weiter. Die ganze Zeit offroad unterwegs zu sein, ist schon erschoepfend. Zu einem Mongoleiaufenthalt gehoert natuerlich auch das Pferdereiten. Es war Luki's erstes Reiten ueberhaupt, so ging es am Anfang mit seinem Pferd gar nicht gut. Auf das Kommando horse, go! go! go! wollte es einfach nicht hoeren. Anscheinend wussste es, dass der Herr es lieber auf dem Teller vor sich hat. Spaeter hat er es doch geschafft, nach dem der Untersatz geaedert wurde, sich vom Flecke zu bewegen. Mein Pferd war wahrscheinlich aelter als ich, so hatte es bergauf immer mehr an Geschwindigkeit verloren. Ganz zu schweigen davon, dass es eher in der Groesse eines Esels gewesen ist. Anscheinend sind mongolische Pferde halt so. Alles in allem war das eine echt geniale Tour. Die Mongolei ist fuer jeden, der der Zivilisation entfliehen moechte, auf jeden Fall nur zu empfehlen.

Gruss

Les