22.5.09

Indien


Ich habe mir letztens die Frage gestellt, wie bereits Millionen Menschen vor mir, was denn überhaupt der Sinn des Reisens ist, was es bedeutet und wann kann ich für mich selbst behauten, dass es ein gelungener Ausflug gewesen ist. Ich denke, man muss die Frage anders stellen - im Falle von Indien frage ich mich selbst: Was fällt mir ein, woran denke ich wenn ich an Indien denke? Folgendes fällt mir dazu ein:
1. Royal Enfield! Unglaublich diese Maschinchen - selbst befinde mich im Besitze einer GPZ 600 R - aber eine Enfield ist eine Enfield! Wenn nach Indien dann unbedingt Royal Enfield fahren - und man fühle sichwahrscheinlich wie der Che in "Die Reisen des jungen Che".
2. Kühe über Kühe - sind einfach nur überall zu finden, sind zu viele Inder Vegetarier? Als dem Fleisch nicht abgeneigter alter Europäer kann ich jedoch behaupten, mit Vegi kommt man auch über die Runden.
3. Goa - in Verbindung mit Royal Enfield und Kingfisher schon ein Traumziel - nimmt euch aber nicht zu viel vor - die Kombiantion: "Royal Enfield - Goa - Kingfisher - Nine Bar & Ähnliche- Strandpartys" erfordert viel Kraft.
4. Zug fahren - als begnadeter Liebhaber von Zugfahrten kann ich sagen, Zugfahren in Indien ist die Art, sich in dem Land fortzubewegen. Man lern Leute kennen, wird von interessierten Indern ausgefragt und bewegt sich relativ leise durch geniale Lanschaften vorwärts.
5. Entspannte Menschen, die ständig ihre weißen Zähne zeigen und trotz der für viele wahrscheinlich nicht einfachen Lebensumstände die Lebenslust nicht verlieren.

Wann kann man nun behaupten, dass der Urlaub gelungen ist?
Also - meines Erachtens - wenn man ein paar solcher oben gennannten Punkte nennen kann und sich sagt:

ich muss wieder hin.

Gruß
Les

23.4.09

Ueber Dubai nach Indien


Es ist wieder so weit - ich habe ganze zwei Wochen Uraub! Nach meinem letzten Urlaubsausflug in den Sueden Europas sollte es schon weiter gehen. Die Tatsache, dass mein Mitbewohner ein Inder ist und sich auf den Weg in sein Heimatland gemacht hat, um dort zu heiraten und seine Kameraden aus Deutschland zur Hochzeit eingeladen hatte, machte die Entscheidung ueber die Zielsuche und den Termin nicht schwer. Somit haben wir uns zur zweit auf den Weg nach Indien gemacht, auf dem Weg dahin konnten wir fuer den ganzen Tag ein Paeuschen in Dubai einlegen und uns mal "die" Metropole des Nahen Ostens ansehen. In keiner Stadt der Welt ist der Verkehr so leise - unglaublich, aber wahr. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus einem komplett fast ohne Ausnahmen neuen Fuhrpark und einem leisen Asphalt - anders kann man sich die kaum existente Geraeuschkulisse einer 6-spurigen Strasse nicht vorstellen. Welchen Eindruck macht Dubai sonst noch? - reich, sauber, nun ja, etwas zu kuenstlich, andere Metropolen des Nahen Ostens kennend vielleicht genau das richtige fuer eine Stadt in dieser Region? Es scheint die Stadt der Wolkenkratzer zu werden, deren Hauptattraktionen Shopping Malls sind oder in Shopping Malls zu finden sind. Der Strand erinnert etwas an den zwischen Venice Beach und Santa Monica - hier muss man sich definitiv nicht selbst ueberreden, um laufen zu gehen. Von Dubai und seinen Malls ging es dann weiter nach Chennai in Indien, welches, kaum ein Wunder, sich von Dubai etwas unterscheidet.

Gruss

Les

23.9.08

Ueber Athen nach Santorini



In Canakkale habe ich dann das letzte Bier mit Lillian & Andi genossen. Ich wollte weiter in den Sueden, mein ausgemachtes Ziel war Santorini. Zuerst ging es ueber die altgriechische - heute tuerkische Stadt Ayvalik nach Lesbos. Fuer alle die noch ein Auslandssemester vor sich haben, auf Lesbos gibt es eine relativ grosse Uni mit 7500 Studenten aus aller Welt. Es hat sich herausgestellt, dass der schnellste Weg doch ueber Pireaus fuehrt. Was einem auf dem Weg mit der billigsten Faehre von Lesbos nach Piraeus auffaellt, ist die grosse Zahl an (moeglicherweise illegalen) Immigranten aus dem Nahen Osten und Mittelasien. Es koennte auch sein, dass die Armen nur auf den Olivenbaumplantagen auf Lesbos gearbeitet haben - als alter Plantagenarbeiter wuerde ich eher gegen wetten. Immerhin gibt es auf Lesbos etwa 12 Millionen Olivenbaeumchen, dass daraus gewonnene Oel giessen wir uns Zuhause immer in unseren griechischen Salat. Meine Ernaehrung habe ich nun auch total umgestellt, anstatt Koefte und Doenner gibt es nur noch Gyros.... Gyros morgens und Gyros abends, ab und zu dann noch ein griechischer Salat in einem polnischen Lokal auf Santorini genauer im "Polski Lokal Edwin". Nun, Santorini ist wunderschoen, ist vulkanischen Ursprungs, das letzte grosse Erdbeben hat "mein" Dorf Oia in 1956 zuletzt zerstoert. Quasi nach dem Motto, wo ein gewisses Risiko lauert ist auch die Aussicht wunderschoen sind die weissen Haeuser auf den Klippen auch wirklich zu bestaunen. Es gibt nich viele Orte, die einen solchen pittoresken Charakter entwicklelt oder bewahrt haben - ganz nach dem Motto, genuesslich und teuer. Jetzt werde ich gleich meinen Helm aufsetzen und weiter duch die Insel mit meinem 80 cc duesen.

Gruss
Les

17.9.08

Istanbul


Ich bın wıeder unterwegs, habe zweı Wochen Urlaub und habe vor, dıese auf dıe alte, schoene Weıse, ohne sıch jeden Morgen rasıeren zu muessen, zu verbrıngen. Beım ersten Hauch eınes Gedanken an dıe Wahl eınes moeglıchen Reısezıels scheınt man etwas erschrocken aufzuwachen, dass eınem 'nur' zweı Wochen zur Verfuegung stehen. Man sollte sıch jedoch mıt dem Gedanken anfreunden, denn bıs zu meınem wahrscheınlıch 70sten Lebensjahr werden wır dem nıcht aus dem Wege gehen koennen. Nachdem ıch mıch etwas naeher mıt dem Thema befasst habe, habe ıch bereıts Zıele fuer dıe naechsten 20 Jahre a 3 x 2 Wochen (=60 Urlaube a 2 Wochen / 30 Urlaubstage pro Jahr ıch gluecklıcher :-)) ıdentıfızıert. Beı fehlender Denkkreatıvıtaet beı der Planung des Urlaubs meldet euch beı mır - somıt bın ıch zuerst nach Istanbul, dank den 'deutschen Fluegeln' guenstıg zu erreıchen, ıst dıe Stadt eın schoener Fleck auf Erden. In Istanbul hat sıch fast so etwas wıe eıne zweıte Kao San Road entwıckelt - weıtaus kleıner, vıel ruhıger und 'kultıvıerter' - und defınıtıv nıcht bıllıger. Dıe Stadt scheınt eınen entspannten Eındruck zu machen, wobeı sıe defınıtıv ın der Lıga der Megacıtıes mıtspıelt - etwa 11 Mıllıonen Eınwohner leben zurzeıt hıer/dort am Bosporus. Dıe etwa 1500 Jahre alte Hagıa Sofıa hat mıch sehr beındruckt, zuerst etwa 1000 Jahre als Kırche, dann dıe naechsten 500 Jahre als Moschee und schlıesslıch von Attatuerk zum Museum ausgerufen, hat dıe Zeıt durchaus gut ueberstanden - und ıst jeder Reıse wert! Von Istanbul gıng es weıter nach Cannakale, dort eın Paeuschen mıt Uebernachtung eıngelegt, das letzte Bıer mıt Andı und Lıllıan genossen, eınen genıal schmeckenden Fısch ın eınem kleınen Fıschrestaurant gegessen und weıter gıng es nach Ayvalık, von wo aus ıch versuchen werde, dıe Tuerkeı ın Rıchtung Lesbos zu verlassen - Gott, bın ıch muede, muss mal eıne laengere Pause eınlegen, mache ıch aber erst weıter ım Sueden umgeben von Gewaessern der Aegaeıs.

Gruss
Les

14.3.07

Die USA

Da ich mit Air Pacific von Auckland in die USA geflogen bin, mussten wir in Nadi zwischenlanden um dort einen anderen Flieger nach Los Angeles zu besteigen, der zum Glueck ueber 10 Stunden Verspaetung hatte. Erstaunt stellte ich fest, dass ich die Nacht in einem Hotel auf Fidschi auf Kosten der Fluggesellschaft verbringen darf, drei Betten nur fuer mich alleine - was sagt man dazu? - etwa zwei zu viel? In Los Angeles gelandet musste ich natuerlich meine Fingerabdruecke der US-Datenbank (etwa von der NSA verwaltet?) zufuegen - mein linker abgeschnittener Zeigerfinger ist dafuer anscheinend nicht geeignet, so wollte der Grenzbeamte meinen linken Daumen haben. Meine erste Eindruecke aus den USA sehen folgendermassen aus: der Ein-Dollar-Schein beherrscht das Bild, egal welcher Automat, Busticket, Getraenke, Internet - dieser Schein wird gebraucht. Als Naechstes habe ich erfahren, haette ich eigentlich noch aus Pulp Fiction wissen muessen, wie ein Hamburger bei McDonalds heisst - Kuota Paunda, richtig. Was noch, Kaffee scheint in den USA Wasser als Getraenk zu ersetzen, ich weiss nicht welche Mengen davon sie verbrauchen, aber die Statistik wird sicherlich interessant aussehen - soll es etwa wirklich das Ergebnis der Boston Tea Party sein? Kaum zu glauben. Wahrscheinlich erklaert es auch die Dichte der Starbucks Cafes - die Anzahl der Doenerbuden in der dortmunder Nordstadt kann hiermit sicherlich nicht mithalten. Der oeffentliche Nahverkehr ist meines Erachtens gar nicht schlecht - und die Preise wuerde ich mir auch in Deutschland wuenschen. Ein-Tages-Ticket fuer ganz L.A. kostet ganze drei USD . In San Francisco und Seattle sind Busse, die ueber Oberleitungen angetrieben, im Einsatz. Die Fahrt mit Amtrak ist ein Genuss, so gibt es wahrcheinlich nur wenige Strecken, die landschaftlich wenig zu bieten haben. Was die Puenktlichkeit angeht koennte sich Amtrak jedoch die Deutsche Bahn als Beispiel nehmen - so stellt euch lieber nicht vor, wie viele Stunden Verspaetung die Zuege hatten. Bisher ist mein Bild von DEM AMERIKA positiv, obwohl ich mich nicht auf den Weg nach East L.A. begeben habe - ich bewerte auch Dortmund nicht an dem Eindruck aus Scharnhorst. Was sicherlich ins Auge faellt, sind die vielen Obdachlosen - nun, das us-amerikanische Gesellschaftsbild ist anders als unser. Alles in allem scheint es ein ganz normales Land mit normalen Menschen zu sein - dieses weicht sicherlich von dem Bild ab, welches wir ueber die Medien und die Unterhaltungsindustrie aufgesogen haben - ein normales Land der unbegrenzten Moeglichkeiten.

Gruss aus Seattle

Les

3.3.07

Neuseeland - von der Suedinsel bis nach Auckland


Sollte ich nach dem Tod nicht direkt in den Himmel kommen, sondern als eine Kuh oder ein Schaaf wiedergeboren werden - so wuerde ich definitiv alles tun, um nach Neuseeland zu kommen. Ob die 40 Millionen Schaafe hier sich dessen bewusst sind, in welchem Paradies sie leben? Wahrscheinlich schon - die meisten sehen schon ziemlich zufrieden aus - weiden sie doch auf den saftigen gruenen Wiesen in landschaftlich an Schoenheit kaum zu ueberbietenden Gebieten mit Gletschern, Bergen, schneebedeckten Bergen, wegen der Gletscher tief blau-tuerkiesfarbenen Fluessen, die zum Teil wirkllich surreal wirken. Auf Grund der kleinen Flaeche der Suedinsel haben die Sedimente aus den Gletschern wahrscheinlich nicht genug Zeit, sich abzusetzen - welch ein Glueck fuer das menschliche Auge. In der Gegen um Wanaka braucht man nur eine Stunde Zufuss zuruecklegen, um sich den Rob Roy-Gletscher anzusehen. Es ist schon ein unvergessliches Erlebnis Lawinen zuzusehen, aus einer sicheren Entfernung natuerlich (Anmerkung an die Eltern). Von Wanaka ist es nur eine Stunde mit dem Auto nach Queenstown, wahrscheinlich DER Stadt auf der Suedinsel. Eine Stadt fuer Adrenalinjunkies, der hoechste Bungyjump der Welt kann dort genossen werden, glatte 134 Meter Freifall die allein beim Zuschauen einen Eindruck machen, viele Cafes, Bars und Geschaefte machen den Aufenthalt unvergesslich. Und dann kamm Milford Sound! Die Gegend heisst Fjordland, nicht ohne Grund, wie einige von euch bereits auf den Fotos es gesehen haben - die die noch nicht in Norwergen waren, stellen sich einen Fjord wahrscheinlich auch so vor, steile Waende, tiefes Wasser und ein wirlich starker Eindruck, die die Natur einem hinterlaesst. Von Milford habe ich mich dann ueber Queenstown auf den Weg nach Mt. Cook gemacht, um den 3754 M. ue. N.N. zu besteigen. Nun, bestiegen habe ich den hoechsten Berg Neuseelands nicht - heisse schliesslich nicht Edmund Hillary (der zurzeit in Auckland lebt - 1953 hat er zusammen mit Tenzing Norgay als erster Mensch den Mt. Everest bestiegen) , allein des Anblicks war die Reise wert. Die Zeit wird eng, dessen wurde ich mir bewusst und habe mich so schnell wie moeglich nach Picton begeben, um die grosse Uberfahrt ueber die Cook Strasse, die die Suedinsel von der Nordinsel trennt, zu wagen. Nach drei Stunden war die nur zu emfehlende Ueberfahrt geschafft, so bin ich in Wellinton, der Hauptstadt gelandet. Kleiner als Dortmund, macht sie doch einen ganz vernuenftigen Eindruck, sehr viele Cafes, Bars, Theater, ein geniales Te Papa Museum, nach dem Guinness Museum in Dublin das zweite, welches ich wahrscheinlich jedem empfehlen wuerde - alles, wie es sich fuer eine Hauptstadt gehoert. Schliesslich habe ich mich entschieden, mit dem Zug, genannt - the Overlander - von Wellinton nach Auckland zu fahren, naja, man kann in den etwas ueber vier Wochen nicht alles sehen.

Beste Gruss aus Auckland

Les

13.2.07

Ueber Melbourne nach Neuseeland

Heya Guys! Diesen Spruch werde ich mir abgewoehnen muessen - das ist klar. Nun bin ich im neuen Land angekommen, Neuseeland. Zuerst habe ich ein paar Tage in Perth verbracht, alte Bekannschaften getroffen, die man so auf dem Weg ueber die Westkueste gemacht hat - als Ergebnis kann ich euch nur mitteilen, dass Kneipen in Perth nicht allzu billig sind - dann schon lieber nach Melbourne, fuer mich die schoenste Stadt Australiens, eine wunderschoene Victoria State Library in der man Tage verbringen kann, unendliche Anzahl von Cafes und Kneipen, in denen man unzaehlige Naechte verbringen kann. Fuenf Tage in Melbourne, Partys mit alten Bekannten (Anja - noch einmal danke fuer die Zeit in Melbourne, das Wiedersehen war schon genial) an meiner alten Wirkungsstaette - und dann direkt nach Neuseeland, um sich wieder einmal zu entspannen und weiter zu ziehen. Gelandet bin ich in Christchurch, der groessten Stadt auf der Suedinsel. Fuer die, die es noch nicht wissen, Neuseeland besteht haupsaechlich aus zwei Inseln, der Suedinsel und der Nordinsel - praktisch waren die damaligen Einwanderer auf jeden Fall. Die Bergkette auf der Suedinsel heisst??? wer weiss es? Ja, genau, die Suedlichen Alpen. Zurzeit sitze ich im Franz Josef Glacier (so heisst die Ortschaft - die Oesis scheinen auch ihren Anteil an Entdeckern von neuen Welten zu haben, obwohl Julius von Haast, der Entdecker ein Deutscher war - etwa ein weiterer Opportunist?) und ziehe weiter in Richtung Sueden, um irgendwann mal im Fjordland anzukommen. Fuer Outdoor-Geschaedigte ist es DAS Land, Wandern, Klettern, Kajakfahren, Kanu, Segeln, Bungie, Rafting, Gletscherwandern und was weiss ich noch. Dies ist besonders eine Empfehung an die Gebrueder Grzeschik:-)

Gruss aus Neuseeland

Les

27.1.07

Westaustralien


Vor ein paar Tagen habe ich meine Taetigkeit auf der Sandelholzplantage gekuendigt und habe nun wieder Zeit, uebers Reisen zu berichten. Seit Monaten bin ich in nur einem Bundesstaat Australiens unterwegs - Western Australia. Ganz Australien ca. 21 mal groesser ist als Deutschland, allein West Australia ist immer noch 7 mal groesser als Deutschland und hat dabei nur 2 Millionen Einwohner - wobei etwa 1,3 Millionen alleine in Perth leben. Praktisch bedeutet das, dass ich von Darwin nach Perth etwa 4000 km zurueckgelegt habe ohne eine groessere Stadt, ganz zu schweigen davon eine grosse Stadt anzufahren. Man faehrt, faehrt und faehrt, kommt einem ein Auto entgegen, gruessen sich die Fahrer ohne sich zu kennen - wahrscheinlich aus Langeweile. Waehrend der Regenzeit im Norden Australiens wird der Great Northern Highway ofter fuer ein paar Tage gesperrt - es fliesst zu viel Wasser ueber die Strassen, sogar zu viel, um mit einem Gelaendewagen durchzukommen. Mit dem Bus mussten wir ein paar mal anhalten und warten, bis der Wasserpegel sinkt, um weiter fahren zu koennen. Ich habe es noch geschafft, aus Kununurra herauszukommen, die Nachkommenden mussten mindestens sechs oder sieben Tage warten - oh, Kununurra, ich werde dich nicht unbedingt vermissen! Die Westkueste ist genial, vor allem in der Nebensaison, die
Busse sind leer, die Hostels sind leer, die Straende sind leer - so wie es eigentlich sein sollte - wer auf Action und Party steht, sollte die Westkueste (mit der Ausnahme von Perth) lieber meiden und stattdessen die Ostkueste erkunden.

Beste Gruesse

Les

31.12.06

Weihnachten in Kununurra

Haben wir gerade Weihnachten gefeiert? Irgendwie habe ich es nicht mitbekommen. Bei hochsommerlichen Temperaturen mit gelegentlichen Schauern kommt ein Weihachtsgefuell einfach nicht auf, es ist nichts vom der weihnachtlichen Gemuetlichkeit sowie dem vorweinachtlichen Stress zu spueren, nach der Arbeit ein Bierchen, danach ein weiteres Bierchen im Swimmingpool und es geht in einem internationalen Umfeld sukzessive weiter. Irgendwie habe ich das Gefuehl, dass ein durchschnittlicher Einwohner dieser Stadt die Weihnachtsfeier so verbracht hatte - alles in allem kann ich Weihnachten in Australien als ein sehr interessantes, interkulturelles Experiment durchaus empfehlen, wer jedoch einen warmen Gluehwein auf einem Weihnachtsmarkt in Kaelte einem kalten Bier im Swimmingpool bei Hize vorzieht, sollte waehrend der Weihnachten die meisten Orte auf der suedlichen Halbkugel meiden. Nun bin ich auf das neue Jahr gespannt. Uebrigens habe ich es in den letzten Tagen geschafft, endlich einen John Deere zu fahren - dieses Maschinchen ist durchaus bemerkenswert - zu meinem Standardarbeitsgeraet gehoert zurzeit ein japanischer Kubota, was ebenfalls durchaus zu empfehen ist - Hurrra!

Gruss aus Kununurra, der groessten Stadt Westaustraliens noerdlich von Broome

Les

17.12.06

Ueber die Northern Territory auf dem Weg nach Perth

Von Darwin aus waren es nur 315 km bis in die naechste Stadt, Katherine, die etwa 7000 Einwohner zaehlt - quasi ein outback town. In Katherine gibt es eine Hauptstrasse, etwa 1,5 Supermaerkte, eine Kreuzung aus einer Bushaltestelle und einem Reisebuero, und ein paar Drive Inns(eine Kombination einer Tankstelle mit einem Getraenkemarkt - aussteigen um Bier zu holen ist nicht notwendig - etwa eine Geschaeftsidee fuer Old Germany?) um all die vom richtigen Weg abgewichenen Eingeborenen mit Alkohol zu versorgen und natuerlich Farmen, vor allem Mangofarmen gibt es in Katherine mehrere. Nachdem die Ernte beendet war, sind die Wanderarbeiter weiter gezogen, ich habe mich in die naechste Stadt (ganze 6.000 Einwohner) nur ca. 530 km westlich begeben. Nun bin ich kein Farmarbeiter mehr, sondern darf mich Plantagenarbeiter nennen, zurzeit arbeite ich auf der groessten Sandelholzplantage ausserhalb von Indien, Yeah! Ist das nicht toll! Endlich duerfte ich auch Traktor fahren, habe es noch nicht hinter das Lenkrad eines neuen wunderschoenen John Deere mit einer Klimaanlage und einem CD-Player geschafft, fuer den Anfang war es ein alter Case, na ja, immerhin ein Traktor, einem alten Ursus auf jeden Fall vorzuziehen. Ansonsten wird gepflanzt was das Zeug haelt.

Beste Gruesse aus Kununurra (wo der Pfeffer waechst sollte eigentlich hinzugefuegt werden)


Les

23.11.06

Bali, Singapur und ein neuer Kontintent!

Lange Zeit nix los? Von wegen! Von Bali sind wir zunaechst nach Java zurueck, um von dort aus nach Kuala Lumpur zu fliegen. Eine Nacht durften wir auf den Strassen KL's verbringen, bevor es mit dem Bus weiter nach Singapur ging. Singapur passt so ganz und gar nicht in das asiatische Gesamtbild. Es ist wahrscheinlich die einzige staufreie Stadt Asiens. Sauber, effizient, fuer europaeische Verhaeltnisse relativ billig, fuer asiatische relativ teuer - es ist ein Genuss, sich dort fuer ein paar Tage aufzuhalten - die Bierrechnung in der Kneipe kann man mit der Kreditkarte begleichen - also macht euch auf den Weg, all ihr Gutverdiener. Von Singapur sind wir ueber nach Darwin. Nach dem Motto, neuer Kontinent neues Glueck haben wir beschlossen, die Reise jeder auf eigene Faust fortzufuehren. Der summierte maximierte Einzelnutzen der Reise ist auf diese Weise hoeher als der maximierte Gesamtnutzen beim gemeinsamen Reisen. Somit habe ich keine Ahnung, wo Boss jetzt sitzt, ich befinde mich zurzeit im Outback und geniesse jeden Tag auf einer Mangofarm arbeitend. 4:40 aufstehen, Fruehstueck, Fahrt zum Feld (nur 35 km) und ab geht die Post - it's picking time! Zusammen mit Englaendern, Franzosen, Daenen, Deutschen und Australiern wird gepflueckt, bis die Haende bluten. In den letzten Tagen duerfte ich meine Kenntnisse des Gabelstaplerfahrens unter Beweis stellen - karre natuerlich Mangos hin und her.

Gruesse aus dem Outback

Les

24.10.06

Von Sumatra ueber Java nach Bali

Von Malaysia ging es mit der Faehre von Malakka ueber die Strasse von Malakka nach Dumei, eine Hafenstadt auf Sumatra. Von dort aus haben wir uns auf die muehevolle Reise in Richtung Norden gemacht, um ein paar naechte am groessten Vulkansee der Erde, dem Tobasee, zu verbringen. Als dieser vor 74.000 Jahren explodierte haben es angeblich nur 15.000 Menschen auf der gesamten Erde ueberlebt - es setzte der sog. vulkanische Winter ein. Ein grosser Dank an den Neanderthaler - er hatte diese Katastrophe ueberlebt. Hart wie Kruppstahl, oder Sau oder Aehnliches koennen wir vergessen, hart wie der Neanderthaler lautet der Spruch! Auf Sumatra konnten wir uns endlich zu Gemuete fuehren, was eigentlich die Bezeichnung "economy class" im wahrsten Sinne des Wortes bedeutet. Bei Busfahren hat man die Wahl zwischen der "economy" der "executive" oder der "super executive". Standard fuer uns ist natuerlich die billigste Klasse, es ist mehr als eine Frage des Prinzipes (Kosten). Nun economy leitet sich vom Sparen, Sparsamkeit uws. ab. Auf Sumatra bedeutet es ab und zu, dass einem bei einer Nachtbusfahrt beim Aufwachen die Kackerlacken direkt in die Augen schauen - und schaemen sich dessen nich einmal! Von Medan ging es dann mit dem Flugzeug nach Jakarta, die etwa 100 Quadratkilometer grosse Innenstadt ueberrascht einen eigentlich nur positiv. Saubere, schoene Strassen, Schoppingcenter, Starbuck Cafes - es ist alles vorhanden. Die Slums in den Aussenbeziken soll es auch geben - ein Durchschnittstouri, der nicht auf Armutsbesichtigung steht, bekommt diese aber nicht zu sehen. Da zum Ende des Ramadans ganz Indonesien unterwegs ist, mussten wir einen Umweg ueber Badung nach Bali nehmen - nur 30 Stunden Busfahrt - dieses Mal haben wir uns fuer "executive" entschieden.

Gruss

Les