23.4.06

Der eisbedeckte Baikal


Der Bus nach Listvianka, einer kleinen Ortschaft am Baikal, braucht fuer die 66 km von Irkutsk ca. 1 h 30 min. Obwohl vom Eis bedeckt, ist der Blick einfach ueberwaeltigend. Man ist ueberrascht, dass hier kaum Hotels zu finden sind, es macht den Eindruck einer etwas vergessenen Welt - vielleicht sieht das im Sommer etwas anders aus. Eine Unterkunft zu finden ist nicht schwer, eine Dusche hatten wir nicht zur Verfuegung, dafuer haben wir in einer russischen Banja an zwei Abenden reichlich geschwitzt. Zum Pflichtprogramm gehoert natuerlich auch das Wandern aufd dem zugefrorenen Baikal. Es gibt bereits Stellen, an denen das Eis aufgebrochen ist, aber alles in allem, ist es sogar jetzt, Ende April, kein Problem, auf der ziemlich dicken Eisflaeche zu latschen und sogar laengere Wanderungen auf dem Eis entlang des Ufers zu unternehmen. Mehr zur Mitte des Sees haben wir uns nicht getraut, ab und zu kamen jedoch Fahrzeuge aus einer unbestimmten Richtung ueber das Eis nach Listvianka. Zusammen mit dem geraeucherten Fisch, der dort ueberall angeboten wird, ein unvergessenes Erlebnis.

Poka

Les

Irkutsk - laut LP das Paris Sibiriens

Wir haben uns entschieden, in Irkutsk zwei Tage zu verbleiben. In dieser Zeit haben wir zwei Hostels "getestet", die Stadt erkundet, Leute aus den USA, Neu Zeeland und GB getroffen und ein paar regionale Biermarken ausprobiert. Je weiter oestlich man kommt, desto groesser werden die Flaschen - so das Gefuell - mittlerweile sind wir bei 2,25 Litern angekommen, dabei hat man noch die Wahl zwischen 4 und 8%. Bisher haben wir uns immer fuer die erste Prozentvariante entschieden. Irkutsk ist eine Drehscheibe fuer alle Ost-West Reisende, die den Baikal erkunden wollen und mit dem Zug von Peking nach Moskau oder in die andere Richtung unterwegs sind. Dabei ist die Zugreise fuer die meisten Menschen nur ein Abschnitt einer laengeren Reise. So waren Manche von Japan nach England unterwegs, ohne ein Flugzeug besteigen zu wollen, andere kamen von Suedostasien und wollten ueber Moskau nach Suedeuropa. Interessante Menschen trifft man hier auf jeden Fall.

Gruesse

Les

20.4.06

Ueber den Ural nach Sibirien


Von Moskau aus haben wir uns auf den Weg nach Tscheljabinsk (Hauptstadt von Suedural) gemacht. Die Zugfahrt hat ca. 40 Stunden gedauert und fuehrte ueber Baschkirien mit seiner Regionalhauptstadt Ufa. In Tscheljabinsk sind wir bei einem Inder fuer zwei Tage untergekommen, der gerade fuer ein AIESEC-Praktikum dort ist. Man traf alte Freunde, die man zwei Jahre nicht gesehen hat, es war allgemein ziemlich interessant. AIESEC-Tscheljabinsk - vielen Dank fuer die Uebernachtungsmoeglichkeit! Von Tscheljabinsk nahmen wir einen Bus nach Ekaterinburg und von dort aus fuhren wir 56 Stunden mit dem Zug nach Irkutsk. Nun sind wir hier, morgen werden wir uns auf den Weg zum Baikal machen. Vielleicht werden wir dort auch uebernachten. Der bisherige Eindruck ueber Russland ist, mit Ausnahme der Petersburger und Moskauer U-Bahn ist es ziemlich langsam. Egal was man tun moechte, Fahrkarten kaufen, Geld wechseln, in einem Geschaeft einkaufen, mit dem Zug unterwegs sein usw.: es dauert und dauert und dauert - der russische Baer ist einfach nur traege und langsam. Moeglicherweise gewoehnt man sich daran, ich weiss es gar nicht mehr. Ein anderer Effekt ist, je weiter oestlich von Moskau man unterwegs ist, desto billiger wird es. Sogar die Bettlaken im Zug sind werden immer preiswerter.


Gruesse an euch alle

Les

12.4.06

Russland hat uns wieder!


Die Fahrt nach St.Petersburg war ziemlich beschwerlich. Der Sitzabstand war nicht wirklich fuer meine Beine ausgelegt. Frueh am Morgen sind wir in Petersburg angekommen und haben uns auf die Suche nach einer Bleibe gemacht. Haben auch etwas in einem Studentenwohnheim fuer 11 Dollar gefunden, spaeter mussten wir jedoch noch etwas fuer die Registrierung bezahlen - na ja, so wie es in Russland so ist. Man muss Stempel sammeln, um wieder herauszukommen. In Pitjer sind wir fuer zwei Naaechte geblieben, konnten Eisbrechern bei der Arbeit auf der Newa zuschauen. Eigentlich hat sich die Stadt nicht viel geaendert, nur dass alles weitaus teuerer ist als in der Vergangenheit. Unser Lonelyplanet ist vom 2002, so muessen wir jetzt alle Preise mal drei nehmen, damit es wieder stimmt. Jetzt sitzen wir in Moskau, sind mit dem Nachtzug von St.Petersburg hierher gefahren. Moskau ist einfach nur riesig, riesige Bauten, eine ueberfuellte U-Bahn, ueberall Menschen, Mercedes, Audi und BMW, besonders viele stehen vor der Duma. Und doch ist die Stadt irgendwie reizend. Nur, es ist einfach zu teuer hier. Sollte jemand von euch ein Spendebeduerfnis verspueren, so meldet euch bei uns.
Heute Abend machen wir uns an die Grenze zu Asien.

Gruss

Les

7.4.06

Das Baltikum


Von Kozle im Süden Polens sind wir zuerst nach Krakow gefahren, haben dort ein paar Bierchen getrunken und sind in den Bus, der aus Rom kamm und auf dem Weg na Vilnius war, eingestiegen. Am nächsten Morgen sind wir dann in Vilnius angekommen. Irgendwie gehört es mittlerweile zur einem Ritual, ein örtlich gebrautes Bier zu testen. Diesem kann Luki irgendwie nicht entkommen. Nach einer interessanten Besichtigung der Stadt und einiger Kneipen sind wir am nächsten Morgen mit leichten Kopfschmerzen aufgewacht und haben uns auf den Weg nach Riga gemacht. Abends in Riga angekommen konnte man ja nur die Stadt bei Nacht besichtigen - sind dann in einem Irish Pub gelandet, haben uns das Spiel Schalke gegen Sofia angesehen, gleich muss ich erst einmal nachschauen, wie es überhaupt ausgegangen ist. Heute sind wir schließlich in Tallinn angekommen und wollen heute Nacht um 23 Uhr weiter nach St.Petersburg fahren. Hoffentlich werden die uns auch reinlassen. Und noch eins, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie kalt es hier ist! Heute hat es hier in Tallinn geschneit!

Gruß

Les

4.4.06

Mit dem Partybus nach Polen

Das Abenteuer hat bereits im Bus in Dortmund angefangen. Wie ueblich habe ich einen Platz in der vorletzten Reihe bekommen. Die Elite hat natuerlich die letzte Reihe besetzt. Es hat nicht lange gedauert, da hatte die "Elyte" auch schon die ersten Bierchen intus. Danach kam der bekannte Praesident Gorbatschow an die Reihe und ans Schlafen war nicht mehr zu denken. Unter der Elite findet sich wie immer ein Anfaenger, der das erste Mal in Deutschland oder Holland gearbeitet hat und der Meinung ist, dass der ganze Bus wissen muss, wie viel verdient hat, wie viel er nun bei sich hat und wie viel er fuer Wodka waehrend der letzten vier Wochen ausgegeben hat. Der Klassiker, der so tut als ob er kein Polnisch verstehe, war natuerlich auch dabei, sein Deutsch konnte ich jedoch nicht verstehen. Der deutsche Grenzbeamte konnte dem Klassiker auf dessen Frage "warum?" (sein Pass wurde fuer eine kurze Zeit mitgenommen) nur antworten: "Warum ist die Banane krumm?". Eine einfache Fahrt nach Polen:-)